Wieviel Nachhaltigkeit braucht das Bürgerspitalgeände?
Mehr Platz für die Menschen und mehr Grün in der Stadt war denn auch die Grundaussage von Melanie Hierl beim 2. Bürgerforum im April 2022. Die gebürtige Hirschauerin lebt und arbeitet in
Stockholm als Stadtplanerin und machte sich – in diesem speziellen Fall – Gedanken darüber, wieviel Nachhaltigkeit – sozial, ökologisch und ökonomisch – das Bürgerspitalgelände braucht. Noch ist
die Amberger Altstadt eine Insel der glückseligen Autofahrer und -fahrerinnen, die (fast) überall mit ihren mächtigen Autos hinfahren und sich nach dem nächstbesten Parkplatz umsehen dürfen. Aber
um eine Identifikation der Menschen mit ihrer Stadt zu schaffen, braucht es Schau-Plätze, belebte Orte, grüne Oasen. Die „menschliche Perspektive“ sollte Maßstab aller Planungen sein, nicht die
des Autoverkehrs. Die Attraktivität einer Stadt macht das aus, was auf Augenhöhe geschieht und nicht im 3. oder 4. Stock einer Hausfassade.
Für die Aufenthaltsqualität einer Stadt, ebenso zur Luftverbesserung und Bewältigung von Wetterextremen wie Hitze oder Starkregen, braucht es „lebenswerte Quartiere“. Orte mit „Wohlfühlcharakter“
machen eine Stadt außerdem sicherer, weil sich einfach mehr Menschen dort aufhalten.
Melanie Hierl ist gebürtige Oberpfälzerin und kennt Amberg aus ihrer Schulzeit am Johanna-Decker-Gymnasium sehr gut. Sie hat nach dem Bachelorstudium der Human-Geografie, Soziologie und Politikwissenschaft in Würzburg ihren Master in Nachhaltiger Stadtplanung und -gestaltung an der Königlichen Technischen Hochschule und Stockholm gemacht und arbeitet seitdem in Schweden.